Little Talks Tonight: «REZENSION» „Die Prinzessinnen von New York“ (#1) von Anna Godbersen

Hallo ihr Lieben!

Hier ist sie: meine allererste Rezension. Ich habe lange daran gefeilt und doch weiß ich, dass sie alles andere als perfekt ist! Aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen und ich werde mir alle Mühe geben, mich stetig zu verbessern.

Anm.: Bücher von englischsprachigen Autoren lese ich grundsätzlich in der Originalsprache. Daher bitte nicht wundern, dass die Zitate auch auf englisch sind ;-)

Quelle: Amazon

Eckdaten:

Titel: Die Prinzessinnen von New York

Autor: Anna Godbersen

Verlag: Ullstein

Erscheinungsjahr: 2008

Inhalt:

Die Schwestern Elizabeth und Diana Holland, Penelope Hayes und ihre Freunde aus der Oberklasse haben alles, wovon andere nur träumen können: wunderschöne Ballkleider, Einladungen zu den besten Partys der High Society und natürlich die Aufmerksamkeit und Bewunderung der begehrtesten Junggesellen von New York im Jahre 1899.

Doch wie so oft trügt der Schein – kurz nachdem Liz von ihrem Sommeraufenthalt aus Paris zurückkehrt, um sich auf die kommende Ballsaison vorzubereiten, eröffnet Louisa Holland ihren beiden Töchtern, dass die Familie nach dem Tod ihres Vaters hoch verschuldet ist und kurz vor dem gesellschaftlichen Ruin steht.

Während die junge Diana dies als ihre langersehnte Chance sieht, ihre romantische Vorstellung von einem Leben in Armut wahrwerden zu lassen, weiß die pflichtbewusste Elizabeth, dass ihr nur eine Wahl bleibt: Sie muss schnell eine gute Partie machen, um das Erbe ihrer Familie zu bewahren. Doch wenn da bloß der gutaussehende Kutscher Will nicht wäre, der ihr schon längst den Kopf verdreht hat..

Setting:

Welches Mädchen hat nicht schon einmal davon geschwärmt, in New York zu wohnen oder in ausladenden Röcken in den Armen eines wahren Gentlemans zu tanzen? Also ich auf jeden Fall!

Frau Godbersen hat mit der Wahl ihres Schauplatzes alles richtig gemacht – beim Lesen versinkt man in der Welt des pompösen Luxus im altehrwürdigen Manhattan um die Jahrhundertwende. Man kann sich bildhaft vorstellen, in einer offenen Kutsche durch den Central Park zu fahren, sich beim Nobelschneider die Maße für ein neues Abendkleid nehmen zu lassen – aber auch die Sicht auf die arbeitende Schicht wird erleuchtet: Aus den Gedanken von Lina Broud, des Dienstmädchens der Hollands, erfährt man auch die andere Seite der Medaille. Der Wunsch nach Gleichberechtigung, die Hoffnung auf die Chance, sich eines fernen Tages genauso kleiden zu dürfen, wie die beiden Fräulein, die man tagtäglich bedient, ist ihren Kapiteln immer greifbar.

Charakterbeschreibungen:

Die Sichtweisen in den jeweiligen Kapiteln wechseln sich ab, sodass der Leser Einblicke in die Gedankenwelt von Elizabeth, Diana, Penelope, Lina und Henry bekommt. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf dem Handlungsstrang von Elizabeth, der klaren Protagonistin.

Sie wird beschrieben als die perfekte Debütantin, die jedermanns Liebling ist und sich stets vorbildlich verhält. Dass sie dabei heimlich in den Kutscher verliebt ist, darf natürlich niemand erfahren, würde es doch ihre Ehre und die ihrer Familie beflecken – und die Glaubwürdigkeit ihrer Verlobung mit dem begehrtesten Bachelor der Stadt, Henry Schoonmaker, zerstören.

Dieser junge Mann lebt in den Tag hinein, ohne große Sorgen, was wohl noch kommen mag und hatte bereits zahlreiche Affären mit Damen aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten. Von seinem Vater vor die Wahl gestellt, ob er lieber eine gute Partie macht, um die Kampagne seines Vaters zu unterstützen, oder enterbt werden will, wird er auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und fügt sich zähneknirschend in sein Schicksal.

Eine seiner Ehemaligen ist Penelope Hayes, die Tochter eines neureichen Unternehmers. Sie ist die typische Antagonistin in diesem Roman, eitel, eifersüchtig und immer nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Ihre Beziehung zu Elizabeth steht in ihren Augen ganz unter dem Motto ‚Halte deine Freunde nahe bei dir, aber deine Feinde noch näher‘.

„… Elizabeth Holland, whom she had long ago singled out as her principal rival and thus her only possible best friend,…“ (S. 25)

Von den Neuigkeiten über die Verlobung von Liz und Henry überrascht und ganz und gar nicht begeistern, beschließt sie, ihre ‚beste Freundin‘ zu Fall zu bringen.

Im Großen und Ganzen finde ich teilweise doch sehr, dass die Charaktere ziemlich eindimensional gezeichnet sind und manche über das Buch hinweg keine Veränderung durchleben. So hat man z.B. zum Teil sehr wenig von Liz erfahren: ihr Leben ist darauf ausgerichtet, es anderen recht zu machen, aber sie selbst, wie sie wirklich ist, kommt nur selten zum Vorschein, nämlich dann, wenn sie mit Will zusammen ist. Diese Momente sind natürlich nur von kurzer Dauer, da sich die beiden auf diese Art und Weise nicht sehen dürfen, jedoch hätte ich mir mehr davon gewünscht, Elizabeth richtig kennenzulernen. So bin ich eigentlich mit keiner Person so richtig warm geworden, was ich schade finde.

Sonstiges:

Besonders gut gefallen hat mir an der Aufmachung des Buches, dass vor jedem Kapitel entweder Regeln und Weisheiten aus alten Benimmbüchern für die High Society oder fiktive Zeitungsartikel und private Nachrichten abgedruckt sind, die thematisch immer sehr gut auf das nächste Kapitel hinleiten. Eine sehr schöne Idee!

Fazit:

Insgesamt lässt sich über „Die Prinzessinnen von New York“ sagen, dass es ein typischer Roman aus der „Chick-Lit“- oder auch „Young-Adult“-Sparte ist, er aber durch einen exzellent gewählten und beschriebenen Drehort und eine mMn gut recherchierte Storyline glänzen kann. Lediglich die Charaktere machen es einem relativ schwer, mit ihnen zu sympathisieren.

Alles in Allem jedoch ein sehr gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht!